Selbst US-Staatsanleihen - bislang in unsicheren Zeiten ein Hort der Sicherheit - werden gemieden, wie am jüngsten Renditeanstieg gerade bei Papieren mit längerer Laufzeit zu beobachten war. Der Anleihenmarkt tendierte leichter. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen zogen bei ebenfalls volatilem Handel bis auf 4,55 Prozent an, vor einer Woche waren es noch 3,9 Prozent. Zuletzt rentierten die Papiere bei 4,48 Prozent und grenzten ihre Verluste damit etwas ein.
Nicht zuletzt die Entwicklung am Rentenmarkt hatten zur Wochenmitte wohl maßgeblich zum Sinneswandel der Regierung beigetragen, zumindest eine Zollpause zu verkünden und die Märkte zu beruhigen. Die Vereinigten Staaten sind schließlich mit fast 37 Billionen Dollar verschuldet. Zu den größten Gläubigern gehören China und Japan, zwei Staaten, die große Exportüberschüsse mit den USA haben. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Deka- Bank, spricht von einem Vertrauensverlust
gegenüber der gesamten US-Wirtschaft. Dieser werde bleiben, unabhängig davon, welche Zollsätze in den kommenden Wochen wieder zurück-verhandelt werden. "Finanzinvestoren wie auch international aufgestellte Unternehmen sind nachhaltig verunsichert, welche Sicherheit die größte Volkswirtschaft und der größte Kapitalmarkt der Welt künftig für Investitionen noch bietet", schrieb Kater.