Am Montag, den 9.Juni, zeigt das Erste um 20.15 Uhr einen neuen "Tatort" aus Dortmund mit dem Titel "Feuer".
Diesmal hat das Dortmunder Team um Hauptkommissar Peter Faber (Jörg Hartmann) und Hauptkommissarin Stefanie Reinsperger (Rosa Herzog) mit dem Thema häusliche Gewalt zu tun. Die neue Chefin der Mordkommission Ira Klasnic (Alessija Lause) leitet die Ermittlungen. Erneut dabei ist Otto Pösken (Malick Bauer) - und auch Fabers ehemaliger Kollege, LKA-Kommissar Daniel Kossik (Stefan Konarske), taucht wieder auf.
Es dämmert kaum zum Tag, als die kleine Zoe mit rußgeschwärztem Gesicht in einer Siedlung am Rand von Dortmund beinahe vor ein Auto läuft. Ihre Mutter wird mit einer Rauchvergiftung tot im Haus der Familie aufgefunden. Der Vater Jens hat ein Alibi. Ihr Halbbruder Finn ist verschwunden. Zwar ist schnell klar, dass es sich bei dem Feuer um Brandstiftung handelt, ein Motiv ist jedoch nicht erkennbar.
Die Tote heißt Meike Gebken und lebte seit vier Wochen mit ihrer kleinen Tochter in einem Frauenhaus. Doch wo ist das Motiv für die Tat?
Eine Frage an den Autor Markus Busch:
In "Feuer" geben Sie Frauen, die unter häuslicher Gewalt leiden, eine Stimme. Warum ist Ihnen das Thema so wichtig?
Markus Busch: "Warum" ist eine schwierige Frage - weil die Antwort so kurz ist: Es ist ein furchtbares Problem, also ist es extrem wichtig. Ganz egal, wie nah einem das Thema schon einmal persönlich gekommen sein mag."
Markus Busch weiter: "Was mir darüber hinaus am Herzen lag, war der Versuch, in dieser Tragödie (zwangsläufig - es ist ja die Geschichte eines Verbrechens) nicht 'nur' so etwas wie Wege zu einer Ermutigung zu suchen, sondern auch herauszufinden und zu erzählen, warum es so verdammt schwierig ist, aus den Gewaltspiralen auszubrechen oder auch, den Betroffenen - in der weit überwiegenden Zahl der Fälle Frauen und Kinder - aus ihnen herauszuhelfen.
Und zu erzählen, wie weit diese Form der Gewalt wirkt, wie tief und unsichtbar das Gift in das Leben einsickert."
Eine Frage an die Regisseurin Nana Neul: "Feuer" ist der erste "Tatort", bei dem Sie Regie geführt haben. Was hat Sie an der Produktion besonders gereizt?
Nana Neul: "Ich mag die horizontale Erzählweise des Dortmunder 'Tatorts' und verfolge die Entwicklung der Figur Faber schon seit der ersten Folge. Mit Stefanie Reinsperger hat Jörg Hartmann wieder eine wunderbare Partnerin an der Seite und beide sind genauso wie Alessija Lause großartige SchauspielerInnen, mit denen die Zusammenarbeit sehr viel Freude macht."
Nana Neul weiter: "In 'Feuer' geht es um Femizide und um Frauen, die vor häuslicher Gewalt ins Frauenhaus flüchten. Da in Deutschland jeden Tag eine Frau umgebracht wird, ist das Thema gerade hochaktuell. Und der 'Tatort' eignet sich ganz wunderbar, um gesellschaftlich relevante Themen einem breiten Publikum zugänglich zu machen.
Das Drehbuch erzählt in diesem Fall auch ein Familiendrama und nicht 'nur' einen klassischen Krimi. Das hat mich gleich angesprochen. Da ich eher vom Drama komme, fand ich dieses Buch als Einstieg ins Krimigeschäft ideal."
Ein Frage an Stefanie Reinsperger (Hauptkommissarin Rosa Herzog): Im Frauenhaus merkt man, dass Hauptkommissarin Rosa Herzig mehr umtreibt als der aktuelle Fall. Wie schafft sie es, sich voll auf ihren Job zu konzentrieren?
"Sie liebt ihre Arbeit und sie will eine gute Ermittlerin sein und ihr oberstes Ziel ist, dass die Gerechtigkeit gewinnt. Und im Frauenhaus lernt sie diese starken Frauen kennen, die Rosas Sicht auf die Welt auch erweitern. Umso wichtiger ist es ihr, diesen Fall zu klären."
Eine Frage an Stefanie Reinsperger: Der neue Kollege Otto Pösken ist sehr um Rosa bemüht. Tut ihr das gut?
"Ja, Otto tut Rosa gut. Er ist für sie da und sie beschließt, ihm zu vertrauen und sich etwas fallen zu lassen.Das ist für Rosa sehr neu und ungewohnt, aber sie möchte ihm eine Chance geben. Dafür muss sie sich öffnen und das versucht sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten."
Die Drehorte der neuen "Tatort"-Folge waren Dortmund, Köln und Umgebung.
"Tatort: Feuer": Pfingstmontag, 20.15 Uhr im Ersten und in der Mediathek